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Hier können Sie für die Arbeit von ACT e.V. einmalig spenden oder sich als Fördermitglied mit uns verbünden: Für gute Orte für Kinder und Jugendliche. Für zukunftsfähige Bildung und mutige Role models. Für eine vielfältige, offene und solidarische Gesellschaft.

Warum macht ACT diese Arbeit?

«Es war nicht die Weltwirtschaftskrise, die einen Hitler an die Macht gebracht hat. Es waren Menschen mit einer klar definierten inneren Haltung. Mit klar artikulierten, autoritären Überzeugungen. Nur, woher kommen diese Haltungen? Diese Geschichte beginnt dort, wo wir Menschen klein und abhängig sind. In der Kindheit bildet sich der seelische Maßstab, der entscheidet, mit welcher Gesinnung wir später durch das Leben gehen. In der Kindheit erfahren wir, ob es unter Menschen um Macht und Überlegenheit geht – oder aber um Vertrauen und Zusammenarbeit.»

 

Herbert Renz-Polster, „Erziehung prägt Gesinnung“, München 2019

Immer mehr Menschen wollen autoritäre Prägungen und Konkurrenzverhalten hinter sich lassen und selbstverantwortlich und kooperativ handeln, um unsere Erde als lebenswerten Ort zu erhalten.

ACT zeigt mit dem Veto-Prinzip Wege auf, wie wir autoritäre Muster entlernen können und stattdessen üben in uns selbst zu vertrauen, Vielfalt zu nutzen und Verantwortung für uns und andere zu übernehmen. ACT bietet unterschiedliche Zugänge zum Veto-Prinzip an, damit jeder Mensch sich ihren oder seinen Zugang selbst wählen kann unabhängig von Alter, sozialer Situation oder Prägung. Wir arbeiten lokal und nachhaltig in Berlin-Neukölln und bilden junge Menschen aus, die diese gleichwürdige Arbeitsweise wiederum an andere weitergeben.

Gesellschaftliches Problem und Lösungsansatz

«Die Würde des Menschen ist unantastbar.»
Artikel I im deuschen Grundgesetz

Unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen von hierarchischen Strukturen geprägt. Gleichzeitig wächst die Sehnsucht nach Überwindung ungleicher Machtverhältnisse. An vielen Stellen herrscht Ratlosigkeit darüber, wie wir Beziehungen, Klassenräume oder Organisationen so aufstellen und schützen können, dass Würde, Freiheit und Sicherheit jedes einzelnen Menschen gewahrt werden. Genau dort setzt ACT e.V. an.

Was ist das Veto-Prinzip?

Das Veto-Prinzip ist ein umfassendes Konzept zu gleichwürdiger und demokratischer Führung. Die Begründerin des Veto-Prinzips ist Maike Plath. Sie ist Teil des Leitungsteams von ACT e.V. Dort ist sie verantwortlich für die Bereiche Strategie und Konzeption und sorgt kontinuierlich dafür, dass neue Impulse aus der praktischen Arbeit in das Konzept einfließen und es erweitern.

Den Ursprung hat das Konzept in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sich geweigert haben weiter zu funktionieren. Mittlerweile arbeitet ACT mit Menschen aller Altersgruppen und gibt das Konzept bundesweit und international weiter.

Mehr zur Geschichte des Konzeptes gibt´s hier.

Instrumente des veto-Prinzips

Wie kann ich mir die Arbeit nach dem Veto-Prinzip konkret vorstellen?

Hier stellen wir beispielhaft zwei Instrumente des Konzeptes vor. Ausführlichere Informationen gibt es unter den unten genannten Links oder in unseren Weiterbildungen.

Mischpult

Das „Mischpult“ ist eines der zentralen Instrumente des Konzeptes. Ein Mischpult besteht in der Regel aus verschiedenfarbigen Karten mit einzelnen Begriffen. Außerdem gibt es immer Karten mit sogenannten Skalen.

Ein Mischpult kann theoretisch zu jedem Thema oder Inhalt erstellt werden und dient dazu Wissen für alle im Raum immer transparent zur Verfügung zu stellen. Dazu werden die Karten auf dem Boden ausgelegt und sind so immer für alle sichtbar. Jedes Mischpult ist erweiterbar und kann flexibel auf die jeweilige Gruppe oder Situation angepasst werden.

Folgende Mischpulte gibt es bisher als Publikationen von Maike Plath:

Theatrales Mischpult, Mischpult Statuslehre, Mischpult für Tanz und Bewegung, Mischpult für Bildende Kunst.

In unseren Veranstaltungen verwenden wir außerdem das Selbst-Führungs-Mischpult, das Kapital-Mischpult, Das Planungs-Mischpult und je nach Bedarf auch andere.

Hier bekommen Sie einen Eindruck vom Selbst-Führungs-Mischpult.

 

 

Demokratische Führungsjoker

Die demokratischen Führungsjoker sind eine Erfindung, um jegliche Arbeits- und Lernprozesse von Anfang an demokratisch zu gestalten und sich dabei auf einer Sachebene zu verständigen. Jeder Mensch im Raum hat jederzeit die Möglichkeit, über diese sieben Führungsjoker zu verfügen und damit anzuzeigen, wenn innere Grenzen überschritten werden.

Veto: Wenn ich etwas nicht tun will, tue ich es nicht. Ich muss nicht erklären, warum. Meine innere Grenze ist der Maßstab.

Klarheit: Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich der Führung „Klarheit“ zurückmelden. Sie muss dann dafür Sorge tragen, dass ich die Chance bekomme, zu verstehen, worum es geht.

Tempo: Wenn es mir zu schnell oder zu langsam geht, kann ich mit „Tempo“ die Führung dafür sensibilisieren.

Verantwortung: Wenn ich den Eindruck habe, dass jemand gedemütigt oder herabgesetzt wird, kann ich „Verantwortung“ rufen. Die Führung weiß dann: „Hier stimmt was nicht.“

Störgefühl: Wenn etwas irritiert oder emotional blockiert, kann ich „Störgefühl“ zurückmelden. Ich muss dabei nicht direkt benennen können, wo das Gefühl herkommt.

Freispiel – Aussteigen und selber fahren: Wenn ich zwischendurch aus dem Gruppenprozess aussteigen möchte und mich alleine mit einem Thema  oder einer Sache beschäftigen will.

Blick von Außen: Ich schaue mir den Prozess oder die Situation von oben an und denke darüber nach oder beschreibe sie. Das kann ich alleine oder in der Gruppe tun.

Vier Führungstypen im Statustraining

Die vier Führungstypen sind Bilder, an denen ich mich orientieren kann, wenn ich Führung übernehme. Wir alle haben Anteile aller vier Typen in uns – haben uns aber oft in einer Komfortzone eingerichtet, mit der wir bislang mehr oder weniger gut durchs Leben gekommen sind. Im sogenannten Statustraining kann ich diese Komfortzone in einem geschützten Raum verlassen und meinen Handlungsspielraum erweitern. Dabei wird unterschieden zwischen äußerem Status (Gesten, Mimik, Sprache, etc.) und innerem Status (innere Haltung).

Löwe: außen hoch – innen hoch. Der Löwe erzeugt Distanz und Respekt, aber keine Nähe und Sympathie. Ich bin im Löwen, wenn ich mich absolut souverän und sicher fühle. Führung über Macht und Autorität.

Kläffer: außen hoch – innen tief. Der Kläffer erzeugt weder Respekt noch Sympathie. Ich bin im Kläffer, wenn ich Angst habe, die Kontrolle zu verlieren, und Druckmittel einsetze. Führung über Angst und äußere Statussymbole.

Erdmännchen: außen tief – innen tief. Das Erdmännchen erzeugt Nähe und Sympathie, aber keinen Respekt. Ich bin im Erdmännchen, wenn ich mit allen in Harmonie sein will und nicht für mich selber sorge. Keine Führung.

Schildkröte: außen zu 90% tief – innen hoch. Ich bin in der Schildkröte, wenn ich für mich und andere einstehen kann, weiß, was ich will, und mich als Mensch mit meinen Schwächen nicht verstecken muss. Führung über Liebe, Vertrauen und Integrität.

Wo finde ich Material zum Veto-Prinzip?

  • „Rede mal ordentlich, Frau Plath!“ YouTube-Kanal mit kostenfreien Tutorials
  • Unter www.maikeplath.de
  • Workshops und Weiterbildungen zum Veto-Prinzip werden über das Veto Institut angeboten.
  • Alle Buchpublikationen von Maike Plath sind im Buchhandel erhältlich.

Alle Abbildungen: Friederike Faber
Film: Moritz Degen